Mein Garagendach trägt nun 2 Reihen á 4 Panels quer verlegter Trina Solar Panels mit insgesamt 8 x 450 Wp = 1800 Wp.
2 Blöcke á je 2 parallelgeschalteten Panels gehen auf die beiden Eingänge eines apsystems EZ1-M 800W Mikro-WR und speisen ins Haus ein. Von dieser Energie gehen momentan mindestens 50% ins Netz, da sie nicht direkt verbraucht werden kann. Um das zu optimieren, werde ich in den nächsten Tagen ein Meanwell HLG 600 als Netzladegerät anbauen, das eine LiFePo4 Pytes E-Box 48100R-C, 48 V - 100 A - 5,12 kWh aus dem Überschuß lädt. Das Meanwell ist regelbar und kann mit max 600 W laden. Die Hauptladeenergie kommt allerdings aus der 2. Reihe á 4 Panels, die 2s2p verschaltet auf einen Victron Smartsolar 150/45 MPPT Solarlader einspeisen, der am Pytes-Akku angeschlossen ist. Ebenfalls ist dort ein zweiter EZ1-M als Einspeisewechselrichter auf einer anderen Phase meines Hausnetzes nachgeschaltet. Dieser lädt den Akku bei guter Sonne innerhalb von 3-4 Stunden voll auf. Die Akkueinspeisung ins Hausnetz ergänzt tagsüber bei Bedarf die PV bis zur Maximaleinspeisung von 800 W und läüft nächtens als Nulleinspeisung.
Funktioniert im ersten Ansatz zufriedenstellend.
Meine vorangegangene Analyse mittels Energiemessung des Hausverbrauchs auf Basis von Leistung unter / über 800 W ergab für 24 Stunden 80% des Energieverbrauchs aus Leistungen bis 800 W. Dies ist aus den ersten Erfahrungswerten der letzten Tage auch nachvollziehbar: Plötzlich ist der Betrag der aus dem Netz bezogenen Energie auf 0,4 - 1,5 kWh pro Tag runtergegangen und der Rest kommt aus PV live und Speicher. 80 % Autarkie habe ich schon mehrfach gemessen. Soweit - sogut! Wie das im Winter aussieht, werden wir dann sehen.
Die EZ1 werden aus Home Assistant per API geregelt. das geht momentan recht heiß hin und her. Die EZ1 habe ich im Datenaustausch auf 10 s Taktrate eingestellt, parallel messe ich noch über fritz!DECT Steckdosen. Ich habe durch das Unter- / Überschwingen der Nachteinspeisung gegenüber Nulleinspeisung Beträge um die 0,5 kWh unnötigen Netzim- / -exports zu verzeichnen. Mal sehen, wie ich das nach regelungstechnischen Gesichtspunkten beruhigen und optimieren kann (gleitende Mittelwerte???).
Die Speicherkapazität ist für Sommerbetrieb doppelt so groß wie benötigt (2 Personen im Mehrfamilienhaus).
Den Victron checke ich momentan nur manuell per Handy über BT-Kopplung, das Pytes-BMS über serielle Konsolenverbindung mittels Laptop. D.h. das Zusammenspiel zwischen MPPT-Lader und PYtes-BMS funktioniert auch ohne direkte Kopplung und Regeleingriffe anscheinend gut.
Ziel ist aber, einen Raspi5 lokal an der PV am LAN zu betreiben, der alle Werte im Home Assistant per RS485 etc. zusammenführt, die Regelung und Handybenachrichtigungen vornimmt und die Werte über HA remote dem HA Hauptsystem weiterreicht.
Erste Erkenntnis: ein 800 W BKW liefert soviel Energie, daß ich ca 50-60% davon nicht direkt verbrauchen kann --> Meanwell Akkulader, evtl. Heizpatrone PV2Heat für meinen Solvis-Kessel.
Andererseits werden bei voller Sonne 1000 W gar nicht genutzt, da ja die Maximaleinspisung im WR auf 800 W begrenzt wird - schade eigentlich. Also ist doch die Victron-Schiene anscheinend viel sinnvoller: die Module speisen den MPPT-Lader, der alles mitnimmt und
in den Akku als Puffer einspeist. Von dort aus wird mit dem WR bedarfsgerecht eingespeist. Werde das noch genauer auswerten und ggfs. das BKW umbauen auf zweiten Victron und evtl. 2. Akku.
Der Akku hat ca. 940 € gekostet, das war für mich eine erstaunlich Preisentwicklung. Selbstbauen wollte ich nicht. Aus diesem Grunde habe ich auch die notwendigen (!!!) Einschaltstrombegrenzungen für den Akku-WR fertig gekauft. Funktioniert gut.
Einige Merkwürdigkeiten, denen ich noch auf den Grund gehen muß: der Akku-WR EZ1 steigt ab und zu mal für bis zu 10 Min aus und speist nichts ein. Habe heute erstmal das WLAN in der Garage optimiert, vielleicht hatte ich ein Problem mit der Kommunikationsgeschwindigkeit (nur 2,4 GHz WLAN) und Stabilität. Auch läßt sich der EZ1 nicht auf Null, sondern nur runter auf 30 W regeln. Weiß auch noch nicht, wer jetzt die Abgabeleistung genauer anzeigt: EZ1 per API oder fritz!DECT Steckdose.
Mit meinen 3,6 kWp und dem 5,12 kWh Akku (netto ca. 4kWh nutzbar) sehe ich auf jeden Fall eine interessante und lohnenswerte Alternative zu "professionellen" Großanlagen (gut - ich lade kein E-Auto).
Wenn ich jetzt darauf setzen würde, 3 BKWs mit je 800 W auf je einer Phase zu betreiben, jedes mit 2 kWp DC-Einspeisung und 3 x 800 W Maximaleinspeisung - alles zusammen dann nicht mehr als BKW angemeldet, sondern als reguläre PV-Anlage, aber aufgrund der modularen Zusammensetzung aus BKWs ohne Elektriker - habe ich nach meinem jetzigen Wissenstand alles, was Sinn macht. Hätte das eine Chance? Wäre aus meiner Sicht ökologisch und ökonomisch gesund.
Beste Grüße und eine schöne Woche!!